Neustadt am Rübenberge

Quartiersprojekt Hüttengelände / Siemensstraße

Neustadt macht es vor. Die Bewohner des Quartiers „Hüttengelände / Siemensstraße“ heizen und kühlen ihre Häuser und Wohnungen komplett klimafreundlich – ohne Gas und Öl. Zum Einsatz kommen dabei unsere klimafreundlichen Wärmepumpen.

Der Vorreiter in der Region Hannover

Schon seit vielen Jahren gilt die Stadt Neustadt am Rübenberge als Modellstadt für die Region Hannover. Schon bei den Planungen für das neue Quartier im Südwesten der Stadt war deshalb klar, dass man künftig auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung setzen möchte. Deshalb entschied sich die Stadt für ein zukunftsweisendes Klimaschutzprogramm zu dessen eine klimaschonende Siedlungsentwicklung zum wesentlichen Element zählt. So will die Stadt einen Beitrag leisten, um die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren. Auch andere Kommunen der Region sollen in Zukunft von den Erfahrungen profitieren.

BESONDERE HERAUSFORDERUNGEN

Das Quartier auf dem ehemaligen Hüttengelände hat eine enorme Dimension: Das Areal misst rund 12 Hektar (120.000 Quadratmeter). Davon gehören rund zwei Drittel der Industriebrache an. Insgesamt gibt es 72 Einfamilienhäuser sowie 44 Mehrfamilienhäuser mit mehr als 700 Wohneinheiten. Ebenso wie eine Seniorenresidenz, einen Supermarkt und eine Kindertagesstätte für die Kleinsten. Damit ist das klimafreundliche Quartier Zuhause für weit mehr als tausend Bewohner. Neben dem ehemaligen Hüttengelände im Norden gehört auch die bislang reine Ackerfläche mit 7,3 Hektar zum Plangebiet. 


KALTES NAHWÄRMENETZ ALS EFFIZIENTE LÖSUNG

Für die Wärmeversorgung kommen Wärmepumpen zum Einsatz. Das Versorgungskonzept für das Quartier basiert auf einem sogenannten kalten Nahwärmenetz, da dieses besonders effizient ist und die Energieverluste aufgrund des niedrigen Temperaturniveaus zwischen 6° und 12° Celsius sehr gering sind.

Kühlen inklusive

Ganz nebenbei bietet das kalte Nahwärmenetz einen besonderen Vorteil: Es kann das Haus oder die Wohnung an heißen Sommertagen auf natürliche, sehr energiesparende Weise kühlen. Dabei wird Wasser beispielsweise in die Fußbodenheizung mit einer Temperatur von etwa 18° Celsius oder kühler eingespeist. Parallel wird die Wärme in die Erdkollektoren abgeführt. 

Für das ganze Quartier gehen die Projektplaner von einem Energiebedarf von etwa 2.500 Megawattstunden im Jahr aus.

Wärmepumpen SWCV als zentraler Baustein

Im ganzen Quartier sind Wärmepumpen vom Typ SWCV installiert. Die invertergesteuerten Geräte richten ihre Wärmeerzeugung genau am aktuellen Bedarf aus. Dadurch arbeiten sie immer am optimalen Betriebspunkt. Das steigert ihre Effizienz gegenüber anderen Modellvarianten deutlich.

Dezentrale Wärmepumpen, also eine Wärmepumpe pro Wohneinheit, wie sie hier zum Einsatz kommen, haben übrigens einen entscheidenden Vorteil gegenüber zentralen Wärmeerzeugern: Das Brauchwarmwasser wird direkt im Haus oder der Wohnung aufbereitet

Damit sind keinerlei Vorkehrungen zu treffen, um die strengen Vorgaben der Trinkwasserverordnung wegen Verunreinigung oder Legionellengefahr zu erfüllen. Denn: Ein dezentraler Warmwasserspeicher, wie er üblicherweise bereits in einer Wärmepumpe integriert ist, fasst in der Regel 200 Liter. Damit gilt er als Kleinanlage und ist nicht von den Bestimmungen betroffen, die für eine zentrale Trinkwasserversorgung ab drei Wohneinheiten gelten.

Somit ist jeder Haushalt selbst für seine Energiekosten verantwortlich. Die Stromversorgung der Wärmepumpe läuft dabei über den wohnungseigenen Stromzähler.