Start Ratgeber Wissensquelle Wärmepumpe Funktionsprinzip Wohnraumlüftung

Immer frische Luft im Haus

Eine gute Qualität der Raumluft ist wichtig, sowohl für unsere Gesundheit als auch für die Bausubstanz: Ist der Sauerstoffgehalt zu niedrig und stattdessen zu viel Kohlendioxid in der Luft, fühlen wir uns schnell müde und abgeschlagen, leiden an Konzentrationsschwierigkeiten und Kopfschmerzen; eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann schnell zu Schimmelbildung führen. Daher muss die verbrauchte Luft in jedem Haus regelmäßig durch frische Luft ausgetauscht werden.

Die naheliegendste Lösung ist die Fensterlüftung, jedoch funktioniert dies nur in der Theorie wirklich gut. In der Praxis sind wir meist zu inkonsequent, sodass der alle 3 Stunden nötige Luftaustausch leicht auf der Strecke bleibt. Zudem kann es schnell passieren, dass zu lange gelüftet wird und so unnötig viel Energie verloren geht. Wenn man diese Probleme vermeiden und sowohl der Gesundheit als auch dem Haus etwas Gutes tun will, ist der Einbau einer Lüftungsanlage sehr empfehlenswert.

Was ist eine Lüftungsanlage?

Lüftunsanlagen sorgen vollautomatisch für den regelmäßigen Luftaustausch und filtern zusätzlich Pollen und andere Schadstoffe aus der Luft. So spart eine kontrollierte Wohnraumlüftung wertvolle Energie, schützt das Gebäude vor Schimmelbildung und trägt insgesamt massiv zu einem angenehmen und gesunden Raumklima bei. Lüftungsanlagen haben also viele Vorteile.

Lüftungsanlage ist nicht gleich Lüftungsanlage: Es gibt sie in diversen Bauarten und technischen Varianten. Zwei Unterscheidungen sind in diesem Zusammenhang für uns besonders interessant, nämlich die Frage nach der Bauweise und die Frage nach der Art der Wärmerückgewinnung.

Eine Lüftungsanlage kann zentral oder dezentral konzipiert sein, das heißt entweder belüftet ein zentrales Gerät das komplette Gebäude über Lüftungskanäle oder einzelne Räume werden mit kleinen Geräten separat belüftet. Wärmerückgewinnung kann passiv mittels Wärmetauscher oder aktiv mittels Wärmepumpe erfolgen.

Bauarten von Lüftungsanlagen

Lüftungsanlagen lassen sich grob in zentrale und dezentrale Bauarten unterscheiden. Eine dezentrale Lüftungsanlage besteht aus zwei kleinen Lüftungsgeräten, die direkt in die Außenwände des zu belüftenden Raumes eingebaut werden. Wer mehr als einen Raum auf diese Weise mit Frischluft versorgen möchte, benötigt also entsprechend auch mehr dezentrale Lüftungsgeräte. Da diese Geräte unkompliziert und ohne großen Planungsaufwand zu installieren sind, eignen sie sich besonders gut für den nachträglichen Einbau im Rahmen der Modernisierung eines Altbaus.

Weniger simpel, dafür aber effizienter als die dezentrale Variante sind zentrale Lüftungsanlagen. Bei diesen Systemen sind alle Räume des Hauses durch Luftkanäle verbunden und werden über ein zentrales Gerät mit frischer Luft versorgt. Hierbei saugt ein Ventilator Luft von außen ins Gebäude, ein weiterer transportiert die verbrauchte Luft aus den Räumen ab. Zentrale Lüftungsanlagen werden im Optimalfall im Rahmen eines Neubaus direkt mit eingeplant und installiert, da dies weniger aufwendig ist als ein nachträglicher Einbau. Auch dieser ist jedoch möglich, allerdings mit höheren Kosten verbunden.

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Aktive vs. passive Wärmerückgewinnung

Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung entzieht der verbrauchten Abluft einen Teil ihrer Wärme, um mit dieser die frische Zuluft vorzuwärmen. Das sorgt nicht nur für angenehm temperierte Frischluft, sondern spart auch Heizenergie: Je nach verwendeter Technik können moderne Lüftungssysteme so für Heizkostenersparnisse von bis zu 50 % sorgen.

Passive Lüftungsanlagen

Passive Wärmerückgewinnung funktioniert mittels Wärmetauscher und ist die simplere der beiden Varianten. Der Wärmetauscher überträgt einen Teil der Wärme aus der Abluft auf die Zuluft. So kann die Frischluft mit geringem Energieaufwand vorgeheizt werden.

Aktive Lüftungsanlagen

Bei Lüftungsanlagen mit aktiver Wärmerückgewinnung ist eine Luft-Wärmepumpe in das System eingebunden, mit deren Hilfe die zurückgewonnene Wärme (je nach konkreter Ausstattung der Anlage) auf mehrere Arten genutzt werden kann.

Man kann die Wärme bei diesen Geräten nicht nur zum Vorheizen der Frischluft einsetzen, sondern auch zur Warmwasserbereitung. Erlaubt die verbaute Wärmepumpe reversiblen Betrieb, kann die Lüftungsanlage zusätzlich zur Raumkühlung verwendet werden. Aktive Lüftungsgeräte sind also wahre Multitalente und für eine Vielzahl von Aufgaben geeignet.

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Vor- und Nachteile von Lüftungsanlagen

Vorteile von Lüftungsanlagen

Nachteile von Lüftungsanlagen

Senkung der Heizkosten

Nicht immer für Altbau geeignet

Abnehmende Hausstaubmilben-Belastung

Anschaffungskosten können hoch sein

Das Haus wird Allergiker-freundlicher

Steigender Stromverbrauch

Lufttemperatur kann schnell angepasst werden

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Lärmschutz, da Lüften nicht nötig

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Einsatzbereiche der Wohnraumlüftung

Nicht jede Bauart von Lüftungsanlage ist für jeden Einsatzbereich gleichermaßen geeignet. Je nach Alter und Zustand des Gebäudes ändern sich die zur Verfügung stehenden Optionen.

Lüftungsanlagen im Neubau

Im Neubau kann man bei der Wahl einer Lüftungsanlage aus dem Vollen schöpfen: Prinzipiell lässt sich jede Bauart einsetzen, allerdings lohnt es sich hier besonders, auf eine zentrale Lüftungsanlage zurückzugreifen, da diese Systeme tendenziell effizienter arbeiten und bei der Errichtung des Hauses direkt mit geplant und eingebaut werden können. Je nach persönlichen Wünschen kann man sich dann für ein Gerät mit passiver oder aktiver Wärmerückgewinnung entscheiden - je nachdem, wie stark die Frischluft vorgewärmt und ob die Anlage auch zur Kühlung eingesetzt werden soll.

Lüftungsanlagen im Altbau

Im Gebäudebestand hängt alles vom Zustand des Hauses ab: Es hat nur wenig Sinn, in einen unsanierten Altbau eine Lüftungsanlage einzubauen - egal welcher Bauart. Wurde das Gebäude jedoch saniert und entspricht einen gewissen Dämmstandard, spricht nichts gegen die Nachrüstung einer Lüftungsanlage. Insbesondere bietet sich eine dezentrale Lösung mit Wärmerückgewinnung an, da diese Geräte vergleichsweise einfach nachträglich einzubauen sind. Wenn man den höheren Aufwand und die damit verbundenen Kosten nicht scheut, ist aber auch gegen den Einsatz einer zentralen Lüftungsanlage nichts einzuwenden.

Fazit Wohnraumlüftung

Sofern du nicht gerade in einem zugigen, unsanierten Altbau lebst, machst du prinzipiell nichts verkehrt, wenn du dich für die Investition in Lüftungstechnik entscheidest. Insbesondere für Allergiker ist eine Lüftungsanlage dringend empfehlenswert, da sie die Luftqualität massiv verbessert. Für jeden Einsatzbereich gibt es die passende Bauart, je nach den Bedingungen und den persönlichen Wünschen.

Sollen beispielsweise in einem Altbau nur wenige Räume nachträglich belüftet werden, reicht eine dezentrale Anlage mit passiver Wärmerückgewinnung vollkommen aus. Bist du hingegen an einem Rundum-sorglos-Paket interessiert, entscheidest du dich am besten für eine zentrale Lüftungsanlage mit aktiver Wärmerückgewinnung. Erlaubt dann die integrierte Wärmepumpe noch reversiblen Betrieb, kann die frische Zuluft nicht nur vorgewärmt, sondern alternativ auch gekühlt werden - für optimales Wohlfühlklima das ganze Jahr hindurch.

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