Gebäudeheizlast
Die Wärmemenge, die benötigt wird, um einen Raum oder ein Gebäude am kältesten Tag auf die gewünschte Innentemperatur zu bringen, bezeichnet man als Heizlast. Sie wird in Kilowatt (kW) gemessen und ist die Grundlage für die Planung und Dimensionierung von Heizungsanlagen. Fachleute aus Planung und Heizungsbranche unterscheiden in die allgemeine Heizlast und die spezifische Heizlast. Die spezifische Heizlast bezieht sich auf den Wärmebedarf pro Quadratmeter Wohnfläche und variiert je nach Gebäudetyp und Dämmstandard. Die allgemeine Heizlast hingegen beschreibt den gesamten Wärmebedarf eines Gebäudes oder Raumes und berücksichtigt alle Wärmeverluste, einschließlich Transmission und Lüftung.
Wenn du den Kauf einer Wärmepumpe planst, solltest du auch den Begriff Heizleistung kennen. Sie gibt an, wie viel Wärmeenergie deine Heizungsanlage pro Zeiteinheit erzeugen kann. Ist die Anlage richtig geplant, entspricht die Heizleistung mindestens dem berechneten Wärmebedarf, sprich der Heizlast des Gebäudes.
Je besser die Dämmung, desto niedriger die Heizlast
Die Gebäudeheizlast wird von mehreren Faktoren bestimmt. An erster Stelle steht die Dämmqualität, ausgedrückt durch die U-Werte (Wärmedurchgangskoeffizienten) der Bauteile. Belüftung, Gebäudedichtigkeit sowie die Wärmespeicherfähigkeit, beispielsweise durch massive Ziegelwände, beeinflussen ebenfalls den Wärmebedarf. Auch die gewünschten Innentemperaturen gehen in die Berechnung der Heizlast ein. Sie variieren je nach Raumnutzung, wobei für Wohnbereiche typischerweise 20 Grad Celsius und für Bäder 24 Grad Celsius angesetzt werden. Schließlich ist die geografische Lage entscheidend, da die erwarteten Außentemperaturen regional stark schwanken können.
Die präzise Berechnung der Heizlast sollte stets von Fachleuten durchgeführt werden. Sie erfolgt nach der DIN EN 12831. Für eine grobe Einschätzung gibt es eine vereinfachte Überschlagsrechnung nach DIN EN 15378 und Tools wie den Heizlastrechner des Bundesverband Wärmepumpen e.V.
Zusammenhang zwischen Heizlast und Dimensionierung der Wärmepumpe
Eine optimal ausgelegte Wärmepumpe deckt die Heizlast auch bei Minusgraden zuverlässig ab und hat einen niedrigen Bivalenzpunkt. Überdimensionierte Anlagen verursachen höhere Kosten, ineffizienten Betrieb und erhöhten Verschleiß, während unterdimensionierte Systeme eine unzureichende Heizleistung liefern. In der Folge leidet nicht nur der Wohnkomfort, sondern du hast auch erhöhte Betriebskosten.