Was kostet eine Wärmepumpe - Investitionskosten, Betriebskosten & Förderungen

Was kostet eigentlich eine Wärmepumpe? Die Investition bewegt sich in der Regel zwischen 11.000 und 37.000 Euro, abhängig vom Wärmepumpentyp, den baulichen Gegebenheiten und dem Aufwand für Installation und Erschließung. Damit liegen die Anschaffungskosten deutlich höher als bei klassischen Gas- oder Ölheizungen.

Auf den ersten Blick wirkt das teuer – doch dieser Eindruck relativiert sich schnell. Wärmepumpen arbeiten extrem effizient: Sie liefern mehr als das Dreifache an Wärmeenergie im Verhältnis zur elektrischen Energie, die sie verbrauchen. Das bedeutet: Aus einer Kilowattstunde Strom entstehen bis zu vier Kilowattstunden Wärme.

Das Wichtigste in 10 Sekunden

  • Wärmepumpen kosten je nach Typ und Bauart 11.000–37.000 € inklusive Installation.
  • Förderungen senken die Investitionskosten aktuell um bis zu 70 %.
  • Die Betriebskosten sind deutlich niedriger als bei Gas- oder Ölheizungen.
  • Luft-Wasser-Wärmepumpen sind am günstigsten, Erd- und Wasser-Wärmepumpen teurer, aber effizienter.
  • Eine Wärmepumpe amortisiert sich meist nach 10–15 Jahren.

Was kostet eine Wärmepumpe insgesamt?

Eine Wärmepumpe kostet insgesamt meist zwischen 11.000 und 37.000 Euro. Die Kosten setzen sich dabei aus drei Hauptblöcken zusammen:

  1. Anschaffungskosten – das eigentliche Gerät inklusive Zubehör wie Speicher oder Regelung.

  2. Installationskosten – Montage, Arbeitszeit der Fachfirma, Material.

  3. Umfeldmaßnahmen – alles, was für den effizienten Betrieb zusätzlich nötig ist: hydraulischer Abgleich, neue Heizkörper, Dämmmaßnahmen oder die Anpassung der Heizungsrohre.

Anschaffungskosten

Die reinen Anschaffungskosten für das Wärmepumpengerät liegen – je nach Typ und Leistung – zwischen 9.000 und 15.000 Euro. Enthalten sind das Gerät selbst sowie zusätzliche Komponenten wie Warmwasserspeicher, Regelungstechnik und teilweise auch Schallschutzmaßnahmen. Bei leistungsstarken Geräten für größere Wohnflächen oder Mehrfamilienhäuser können die Kosten entsprechend höher ausfallen.

Installationskosten

Für den Einbau der Wärmepumpe müssen Fachfirmen mehrere Tage bis Wochen einplanen. Die Installationskosten bewegen sich zwischen 6.000 und 12.000 Euro und umfassen Arbeitszeit, Montagezubehör, Leitungen und den hydraulischen Abgleich. Bei Erd- oder Wasser-Wärmepumpen kommen zusätzliche Erschließungsarbeiten hinzu (z. B. Erdsondenbohrung oder Brunnenbau), die die Kosten noch einmal erheblich steigern können.

Umfeldmaßnahmen

Damit die Wärmepumpe effizient arbeitet, sind in vielen Gebäuden zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Dazu zählen größere Heizkörper oder Flächenheizungen, eine bessere Dämmung sowie Anpassungen an den Rohrleitungen. Die Umfeldmaßnahmen können 5.000 bis 20.000 Euro kosten – im Altbau manchmal sogar noch mehr. Entscheidend ist hier der energetische Zustand des Hauses: Je besser gedämmt, desto niedriger die Zusatzkosten.

Welche Kosten entstehen je nach Wärmepumpentyp?

Nicht jede Wärmepumpe ist gleich teuer. Entscheidend ist, ob die Wärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser gewonnen wird.

Wärmepumpentyp

Gerätekosten

Installationskosten

Erschließungskosten

Gesamtkosten

Luft-Wasser-Wärmepumpe

8.000 bis 17.500 Euro

3.000 bis 7.000 Euro

11.000–24.500 €

Sole-Wasser-Wärmepumpe

12.000 bis 18.000 Euro

3.000 bis 7.000 Euro

5.000 bis 10.000 Euro (Bohrung)

20.000–35.000 €

Wasser-Wasser-Wärmepumpe

12.000 bis 18.000 Euro

3.000 bis 7.000 Euro

6.000 bis 12.000 Euro € (Brunnenbau)

21.000–37.000 €

 

👉 Erklärung:

Im Neubau sind die Voraussetzungen für eine Wärmepumpe optimal:

  • Moderne Dämmung: Neubauten erfüllen strenge Energiestandards, wodurch der Wärmebedarf deutlich geringer ist.
  • Flächenheizungen: Fußboden- oder Wandheizungen sind Standard und ermöglichen niedrige Vorlauftemperaturen – ideal für effiziente Wärmepumpen.
  • Passende Planung: Leitungen, Speicher und die Heizlast können von Beginn an auf die Wärmepumpe abgestimmt werden.

👉 Kostenrahmen Neubau: In der Regel zwischen 15.000 und 25.000 Euro für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe inklusive Installation. Zusätzliche Maßnahmen sind meist nicht erforderlich.

Beispiel: Ein Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche, Fußbodenheizung und guter Dämmung kommt mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe für rund 18.000 € Gesamtkosten aus – abzüglich Förderung oft unter 10.000 €.

Was kostet eine Wärmepumpe im Altbau?

Im Altbau sieht die Situation anders aus: Die Gebäude sind häufig schlechter gedämmt, und klassische Heizkörper arbeiten mit hohen Vorlauftemperaturen, was die Effizienz der Wärmepumpe reduziert.

Typische Zusatzkosten im Altbau:

  • Dämmung verbessern: Fassade, Dach oder Kellerdecke sanieren (5.000–20.000 €).
  • Heizkörpertausch: Umrüstung auf größere Heizflächen oder Flächenheizung (2.000–10.000 €).
  • Rohrleitungen anpassen: Bei alten Leitungen sind Sanierungen nötig (2.000–8.000 €).
  • Erschließungskosten: Bei Erd- oder Wasser-Wärmepumpen Bohrungen oder Brunnenbau (5.000–20.000 €).

👉 Kostenrahmen Altbau: Zwischen 20.000 und 40.000 Euro für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe inklusive Umbauten. Bei umfassender Sanierung können zusätzliche 10.000–30.000 € dazukommen.

Auch unsanierte Altbauten lassen sich mit Wärmepumpen ausstatten – entscheidend ist ein schlüssiges Gesamtkonzept aus Dämmung, Heizlast und passender Technik.“

Thomas Lauterbach, Teamleiter AIT Academy & Customer Support Center bei ait-deutschland GmbH

Wie teuer sind die laufenden Betriebskosten?

Die laufenden Kosten einer Wärmepumpe hängen maßgeblich von ihrer Effizienz ab. Diese wird durch die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ) angegeben. Eine JAZ von 4 bedeutet beispielsweise: Aus 1 Kilowattstunde Strom gewinnt die Wärmepumpe 4 Kilowattstunden Wärme. Je höher die JAZ, desto niedriger die Heizkosten.

Heizsystem

Jahresverbrauch

Kosten/Jahr (ca.)

Luft-Wasser-Wärmepumpe (JAZ 3,5)

4.300 kWh Strom

1.200 €

Sole-Wasser-Wärmepumpe (JAZ 4,5)

3.300 kWh Strom

950 €

Gasheizung

15.000 kWh Gas

2.000 €

Ölheizung

1.500 l Heizöl

2.300 €

 

👉 Fazit: Selbst eine Luft-Wasser-Wärmepumpe spart im Vergleich zu Gas mehrere Hundert Euro Heizkosten pro Jahr. Mit einer Erd- oder Wasser-Wärmepumpe sind die Einsparungen noch größer.

Welche Faktoren haben Einfluss auf die Betriebskosten?

Die tatsächlichen Kosten hängen von mehreren Faktoren ab:

  • Dämmstandard des Gebäudes: Je besser gedämmt, desto weniger Heizenergie wird benötigt.
  • Heizflächen: Fußbodenheizung oder große Heizkörper ermöglichen niedrigere Vorlauftemperaturen und senken den Stromverbrauch.
  • Stromtarif: Spezielle Wärmepumpen-Tarife sind oft günstiger als normale Haushaltsstrompreise.
  • Photovoltaik-Kombination: Eigener Solarstrom kann die Betriebskosten um bis zu 70 % senken.
  • Nutzerverhalten: Konstante Temperaturen sind effizienter als häufiges Auf- und Abregeln.

Entwicklung im Vergleich zu fossilen Energieträgern

Während die Strompreise schwanken, ist die Entwicklung bei Öl und Gas langfristig klar: Sie werden durch die steigende CO₂-Bepreisung Jahr für Jahr teurer. Für Gas liegt der CO₂-Preis 2025 bei 45 €/t, bis 2030 wird er auf bis zu 65 €/t steigen. Dadurch erhöhen sich die Heizkosten für Gas- und Ölkessel jährlich um mehrere Hundert Euro – ein Effekt, der Wärmepumpen noch attraktiver macht.

Welche Förderungen und Zuschüsse gibt es für die Wärmepumpe aktuell?

Der Staat unterstützt den Einbau von Wärmepumpen so stark wie nie zuvor. Wer seine alte Heizung austauscht, kann aktuell bis zu 70 % Förderung auf die Investitionskosten erhalten. Hinzu kommen oft kommunale Programme, die zusätzlich kombiniert werden können.

Wichtig: Der Förderantrag muss immer vor Beginn der Maßnahme gestellt werden.

Überblick: Förderungen im Jahr 2025

Förderprogramm

Zuständig

Inhalte

Besonderheiten

KfW Heizungstausch-Förderung

KfW

Zuschüsse bis 70 % für Wärmepumpen im Bestand

nur für den Austausch von Öl- oder Gasheizungen

BEG Einzelmaßnahmen (BEG EM)

BAFA

Heizungsoptimierung, neue Heizkörper, Dämmung

ergänzend zur KfW-Förderung möglich

KFN – Klimafreundlicher Neubau

KfW

Neubauten mit Wärmepumpe

ersetzt BEG im Neubau

Regionale Programme

Kommune/Bundesland

Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite

meist kombinierbar

Steuerliche Förderung

Finanzamt

20 % Abzug bis 200.000 €

nur für selbstbewohnte Gebäude, nicht kombinierbar mit KfW

KfW-Zuschüsse im Detail

Die KfW ist seit 2024 Hauptansprechpartner für die Wärmepumpenförderung. Der Zuschuss setzt sich aus einer Grundförderung und verschiedenen Boni zusammen:

  • Grundförderung: 30 %
  • Klimageschwindigkeits-Bonus: +20 % (bis 2028, danach Abschmelzung)
  • Einkommens-Bonus: +30 % (bei <40.000 € Einkommen, selbstnutzend)
  • Effizienz-Bonus: +5 % (z. B. bei Nutzung von natürlichen Kältemitteln)
  • Maximalförderung: 70 % (für selbstnutzende Eigentümer), 35 % (für Vermieter)
  • Deckel: förderfähige Kosten bis 30.000 € → maximal 21.000 € Zuschuss

Voraussetzungen für Förderfähigkeit

Damit die Förderung bewilligt wird, müssen bestimmte technische Kriterien erfüllt sein:

  • Effizienz: Jahresarbeitszahl (JAZ) ≥ 3
  • Schallwerte: bei 6–12 kW ≤ 65 dB bis 2025, ab 2026 ≤ 60 dB
  • Nachweise: Zertifizierung und Dokumentation durch Fachbetrieb oder Energieberater

Wer die Förderung voll ausschöpfen möchte, sollte nicht nur auf den richtigen Wärmepumpentyp achten, sondern auch auf Details wie Schallwerte und Effizienznachweise. Diese entscheiden am Ende, ob der Antrag durchgeht."

Marion Kirchner, Installateur- und Heizungsbaumeisterin; Vertriebsleiterin alpha innotec Bayern

Lohnt sich eine Wärmepumpe finanziell trotz hoher Investition?

Ja, die Anschaffung lohnt sich trotz der Kosten für eine Wärmepumpe enorm. Der entscheidende Vorteil zeigt sich hier langfristig: Die Betriebskosten sind deutlich niedriger. Hinzu kommen steigende CO₂-Preise, die fossile Heizungen Jahr für Jahr teurer machen. Schon jetzt zahlen Haushalte mit Gas- oder Ölheizungen spürbare Aufschläge, die in den kommenden Jahren weiter steigen werden.

Beispielrechnung: Einfamilienhaus, 150 m², 20 Jahre Laufzeit

Heizsystem

Investition (ohne Förderung)

Jährliche Betriebskosten

Gesamtkosten 20 Jahre

Gasheizung

12.000 €

2.000 €

52.000 €

Luft-Wasser-Wärmepumpe

20.000 €

1.200 €

44.000 €

Sole-Wasser-Wärmepumpe

28.000 €

950 €

47.000 €

 

👉 Mit Förderung (z. B. 50 %) reduziert sich die Investition bei der Wärmepumpe erheblich. In diesem Beispiel lägen die Gesamtkosten der Luft-Wasser-Wärmepumpe nach 20 Jahren bei nur noch 34.000 € – also rund 18.000 € günstiger als die Gasheizung.


Wann rechnet sich die Wärmepumpe

  • Mit staatlicher Förderung amortisiert sich die Investition oft schon nach 10 bis 12 Jahren.
  • Ohne Förderung dauert es etwas länger, aber spätestens nach 15 Jahren ist die Wärmepumpe günstiger als Gas oder Öl.
  • Je höher die Energiepreise und CO₂-Abgaben steigen, desto schneller lohnt sich der Umstieg.

Fazit

Wärmepumpen sind in der Anschaffung teurer als herkömmliche Heizungen – je nach Typ zwischen 11.000 und 37.000 Euro. Doch dank staatlicher Förderungen von bis zu 70 % und deutlich niedrigeren Betriebskosten rechnet sich die Investition langfristig. Besonders im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen, die durch steigende CO₂-Preise immer teurer werden, zahlt sich der Umstieg meist schon nach 10 bis 15 Jahren aus.

Ob im Neubau oder im sanierten Altbau: Mit guter Planung, richtiger Dimensionierung und eventuell der Kombination mit Photovoltaik wird die Wärmepumpe zu einer zukunftssicheren Lösung, die Geld spart und gleichzeitig das Klima schützt.

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